Geflüchtete Frauen fit für Ausbildung

Abschlussveranstaltung am 16. November in Oberursel

Die jungen Frauen kommen aus Eritrea, Syrien und Afghanistan – und haben sich drei Monate lang fit dafür gemacht, hier eine Ausbildung beginnen zu können. Mit professioneller Unterstützung durch Fachleute konnten sie in verschiedene Berufe reinschnuppern, wichtiges Basiswissen lernen, Kontakte sammeln und vor allem die deutschen Fachbegriffe üben. Am Freitag, 16. November 2018, fand im Frisiersalon „Aydemir’s Coiffeur & Barbershopt“ von Tolgahan und Taner Aydemir in Oberursel die Abschlussveranstaltung des Projekts „Wirtschaft integriert“ statt.

 

In Kooperation mit dem Bildungswerk der Hessischen Wirktschaft (BWHW) ermöglicht das gemeinnützige Ausbildungsprojekt FaPrik in Frankfurt am Main zehn jungen Frauen eine gezielte Berufsorientierung. „Wichtig ist vor allem, dass sie ihre Sprachkenntnisse verbessern“, berichtet Sozialpädagogin Sima Mohajer. „Das ist Voraussetzung, um eine Ausbildung beginnen zu können.“ Außerdem werde erst einmal geklärt, welche Voraussetzungen ihnen noch fehlten. Viele Frauen hätten aus ihren Ländern keine Zeugnisse mitgebracht, müssten ihre Abschlüsse erst einmal anerkennen lassen. Die Teilnehmerinnen lernten durch Praktika verschiedene Berufe kennen. Sie arbeiteten im Schubladen in Frankfurt-Bornheim im Einzelhandel mit, lernten im Stadtteilrestaurant Startorante den gastronomischen Bereich durch die Vor- und Zubereitung von verschiedenen internationalen Menüs kennen und widmeten sich im Frisiersalon von Tolgahan und Taner Aydemir in Oberursel der Kosmetik und Körperpflege.

 

So kamen die jungen Frauen drei Monate lang jeden Donnerstag in den Frisiersalon, berichtet Ausbilderin Nuray Aydemir Erdem. Dort durften sie auch schon Kundinnen die Hände massieren und Flechtfrisuren ausprobieren. Neben Pflege, Wellness und Kosmetik lernten sie auch wichtige Infos über Hygiene, Sicherheitsmaßnahmen und Verhaltensregeln. Doch bei der Berufsorientierung geht es noch um mehr: „Die Workshopleiter haben sie auch immer wieder ermutigt und motiviert“, berichtet Nuray Aydemir Erdem. Eine junge Frau macht jetzt zum Beispiel im Anschluss an das Projekt ein Praktikum bei  „Aydemir’s Coiffeur & Barbershop“, mit der Aussicht, danach eine Ausbildung dort beginnen zu können. Und alle Teilnehmerinnen erhielten vom Frisiersalon ein Abschlusszeugnis, das sie ihren Bewerbungen beilegen können.

 

Wirtschaft integriert ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung und wird gefördert aus Mitteln des Landes Hessen, des Europäischen Sozialfonds, der Agenturen für Arbeit sowie der Jobcenter. Kooperationspartner sind zudem die Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, der Hessische Handwerkstag und die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Industrie- und Handelskammern.