Bildungsreise von Azubis nach Berlin

„Berührt von persönlichen Schicksalen“

Viel spannender als in Schulbüchern: Zehn junge Frauen des gemeinnützigen Ausbildungsprojekts FAPRIK haben auf einer Bildungsreise nach Berlin einen völlig neuen Blick auf Geschichte und Politik bekommen. „Für die Azubis waren die vier Tage superinteressant“, berichtet Sozialpädagogin Iris Wijnveen vom Ausbildungsprojekt SchubLaden der FAPRIK. Das Programm war vollgepackt, für Freizeit blieb kaum Zeit. Dafür haben die jungen Frauen viel erlebt und spannende Eindrücke von der Reise mitgenommen. Ein Besuch des Tränenpalasts und des Stasimuseums brachte ihnen das damalige Leben in der DDR näher. „Sie waren sehr berührt von den persönlichen Schicksalen“, sagt Wijnveen. Themen wie Mauerbau oder Stasi seien dadurch stark in den Fokus gerückt. Themen, mit denen sie sich vorher wenig beschäftigt hatten.

Beeindruckt zeigten sich die Azubis auch vom Reichstag, dem Verteidigungsministerium – und vor allem vom 140 Quadratmeter großen Büro von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bundeskanzleramt.

Auch ihr Blick auf Politiker hat sich durch den Trip etwas verändert. Die Bildungsreise fand auf Einladung des Frankfurter Grünen-Bundestagsabgeordneten Omid Nouripour statt. Nach dem Besuch des Bundestages trafen sich die jungen Frauen mit ihm zum Gespräch. Dabei begegneten sie nicht wie erwartet einem „abgehobenen Anzugsmenschen“, sondern einem normalen Mann in Jeans, der „auf Augenhöhe“ mit ihnen diskutierte. Eine neue Erfahrung für die Azubis. „Das hat sie beeindruckt“, sagt Wijnveen.

Die zehn Azubis – acht davon machen eine Ausbildung im SchubLaden – wurden auf der Reise von sechs Mitarbeiterinnen der FAPRIK begleitet. „Die Stimmung war sehr gut“, berichtet die Sozialpädagogin. Die Reise fand vom 21. bis 24. Mai statt. Zu den Programmpunkten gehörten außerdem ein Informationsgespräch in der Landesvertretung Hessen, eine Stadtrundfahrt und eine Führung in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.